Equal Pay DAY – Gleiche Arbeit – Gleicher Lohn?
MOKKA-Frauenfrühstück zum Equal Pay Day

MOKKA Frauenfrühstück: Equal Pay Day
HOFHEIM | Frauen und Männer sind noch längst nicht gleichgestellt. Auf der ganzen Welt nicht und auch nicht hier bei uns in Deutschland. Ein Tag, der das sehr plakativ vor Augen führt, ist der Equal Pay Day. In diesem Jahr fiel er auf den 7. März.
Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer seit Jahresbeginn für ihre Arbeit bezahlt werden. Ganze 66 Tage war das Jahr 2022 also schon alt, bis die Frauen hierzulande in Sachen Lohn und Gehalt mit den Männern gleichzogen (Quelle: Statistisches Bundesamt). Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich auf einem der letzten Plätze.
Beim MOKKA-Frauenfrühstück im Pfälzer Hof (Hattersheimer Straße 1, 65719 Hofheim) dreht sich am Mittwoch, 30.03.2022 ab 9:00 Uhr alles um den Equal Pay Day. Eine Referentin des VdK wird über die Geschichte des Gedenktages informieren und die Hintergründe der finanziellen Diskrepanz beleuchten. Eine Ursache der geringeren Entlohnung ist beispielsweise die Tatsache, dass Frauen vermehrt in Teilzeit und seltener in Führungspositionen arbeiten. Außerdem übernehmen Frauen deutlich häufiger Aufgaben der unbezahlten Sorgearbeit, das heißt, sie putzen, kochen und kümmern sich zu Hause weitaus häufiger als Männer das tun. Dies hat nicht nur kurzfristige Auswirkungen auf das individuelle Gehalt, sondern auch langfristig Folgen für die Altersbezüge. Aber es gibt noch etliche weitere, „versteckte“ Aspekte. Eine gesellschaftliche Debatte ist daher notwendig. Wie kann Gleichstellung gelingen? Wie hängt Weiterbildung damit zusammen? Ein inspirierender Vortrag ist sicher!
Das MOKKA-Frauenfrühstück ist eine Initiative des Hofheimer Familienzentrums in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung Main-Taunus (KEB).
Hofheim: Gleiche Arbeit – Gleicher Lohn? Fehlanzeige!
Equal Pay Day: Mokka Frauenfrühstück informiert über Gleichbezahlung von Frauen und Männern
Hofheim | Wer glaubt, dass Frauen und Männer gleichgestellt in ihrer Arbeit, ihren Pflichten und ihrer Entlohnung sind, liegt falsch. Laut Statistischem Bundesamt, so berichtete Lea Lehn, Referentin des VdK, Stabsstelle Inklusion, Frauen- und Sozialpolitik, verdienten Frauen in Deutschland im Jahr durchschnittlich 19,12 Euro/Stunde, während Männer durchschnittlich auf einen Stundenlohn von 23,20 Euro kamen. Das sind also für eine Stunde durchschnittlich 4,08 Euro bzw. 18 Prozent weniger Lohn.
Überrascht zeigten sich die rund 30 interessierten Teilnehmerinnen des Mokka Frauenfrühstücks im Hofheimer Familientreff/Mütterzentrum darüber nicht -im Gegenteil. Einhellig war die Meinung, dass Frauen durch Kindererziehung, Sorge-Arbeit und beruflichen Verpflichtungen doppelbelastet sind. „Während ich mich um die beiden Kinder und Haushalt gekümmert und nebenbei auch noch meine Mutter gepflegt habe und in Teilzeit meinem Beruf nachging, arbeitete mein Mann Vollzeit. Das Resultat: Am Ende war er es, der dafür sorgen konnte, auch im Rentenalter noch gut dazustehen“, so eine engagierte Diskussionsteilnehmerin. Ein Hauptgrund für die ungleiche Einkommensverteilung sei, so die Expertin für frauenpolitische Arbeit des VdK, dass Frauen häufiger als Männer in Berufen arbeiten, in denen geringere Löhne bezahlt werden. Zudem sind Frauen tatsächlich häufiger in Teilzeit tätig und seltener in Führungspositionen zu finden. Auch unterliege es, so Lea Lehn, keinem Naturgesetz, dass Frauen für die private Sorgearbeit verantwortlich seien. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass sich jährlich 12 Milliarden Stunden unbezahlter Arbeit in Deutschland summieren.
Dem VdK sei es wichtig, auf diese Ungleichheit immer wieder hinzuweisen und sich an Aktionstagen für eine Gleichbehandlung stark zu machen. Einer dieser Tage markiert der Equal Pay Day, der in diesem Jahr am 7. März begangen wurde. Er markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer seit Jahresbeginn für ihre Arbeit bezahlt werden. Ganze 66 Tage war das Jahr 2022 also schon alt, bis die Frauen hierzulande in Sachen Lohn und Gehalt mit den Männern gleichzogen.
Das Tabu „Über Geld spricht man nicht“ wurde an diesem Morgen klar gebrochen. Mehr Transparenz wünschten sich die Frauen in der Lohnlandschaft und mehr Eigeninitiative im Umgang mit gerechter Verteilung der Aufgaben. „Das fängt schon im Schulalltag an“, so Lea Lehn. Hier müssten Mädchen und Jungen schon früh sensibilisiert werden für Themen, wie Gleichberechtigung im Umgang miteinander und füreinander. Das sei nicht nur für die Frauen, sondern als klarer Auftrag für die ganze Gesellschaft wichtig.