Warum eckig, wenn es auch rund geht?

MOKKA-Frauenfrühstück zu Hundertwasser in Hofheim

Warum eckig, wenn es auch rund geht?

MOKKA-Frauenfrühstück zu Hundertwasser in Hofheim

Hofheim | „Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen ist, sie selbst zu gestalten.“ Dieser Satz des Künstlers Friedensreich Hundertwasser trifft vollkommen auf Rainer Immensack aus Hofheim-Diedenbergen zu. Gemeinsam mit seiner Frau Erika hat der Hofheimer eine alte nassauische Hofreite als Hommage an den österreichischen Maler und Architekten umgebaut. Bunte Fassaden-Mosaike, schillernde Keramik-Kugeln und ein halbrundes Dach, auf dem Sträucher wachsen: an dem Gebäude in Diedenbergen ist einfach alles anders als gewohnt. Jedes Detail ist mit viel Hingabe gestaltet und durch das Wirken Hundertwassers inspiriert.

Beim MOKKA-Frauenfrühstück im Pfälzer Hof (Hattersheimer Straße 1, 65719 Hofheim) am Mittwoch, 18.05.2022 ab 9:00 Uhr nimmt Rainer Immensack mit auf eine Reise zu seinen Inspirations-Orten. Durch ganz Europa war er gemeinsam mit seiner Frau unterwegs, immer auf den Spuren Hundertwassers. Von Bad Soden über Heddernheim bis nach Lissabon  und Wien, stets mit einem aufmerksamem Blick für die vielen architektonischen Meisterwerke des österreichischen Ausnahmekünstlers. Hundertwasser gilt manchen als „Architekturdoktor“, denn er verstand es, kalte, graue Betonkästen in lebhafte Wohnstätten und bunte Begegnungsorte zu verwandeln. Mit zahlreichen Fotos zeigt Rainer Immensack beim Frauenfrühstück die architektonischen Aspekte im Werk des Künstlers und auch, wie Hundertwasser durch die harmonische Einbindung der Natur in die Architektur seiner Zeit voraus war. In Zeiten des Klimawandels und überhitzter Betonschluchten gewinnt beispielsweise die Fassadenbegrünung eine ganz neue und nachhaltige Bedeutung. Hundertwasser erkannte dies schon im vergangenen Jahrhundert.

Die Gäste erwartet ein unterhaltsamer und inspirierender Vormittag mit neuen Impulsen. Zum Beispiel dazu, warum manchmal Kurven der bessere Weg zum Ziel sind statt Geradlinigkeit.

Das MOKKA-Frauenfrühstück ist eine Initiative des Hofheimer Familienzentrums in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung Main-Taunus (KEB).

Ein Hauch von Hundertwasser in Hofheim

Hofheim | „Besuchen Sie die Toiletten – unbedingt!“ ruft Rainer Immensack in die Runde und alle Anwesenden lachen herzlich. Der 72-Jährige aus Hofheim-Diedenbergen spricht beim MOKKA-Frauenfrühstück am vergangenen Mittwoch im Pfälzer Hof über den österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser.

In den von Hundertwasser entworfenen oder inspirierten Gebäuden seien die Waschräume immer besonders schön gestaltet, erklärt der Hesse: Mit vielen bunten Details und eben dadurch vollkommen anders, als im klinisch-sterilen Einheitslook, den wir von öffentlichen „Stillen Örtchen“ gewohnt sind.

Seit fast zwanzig Jahren beschäftigt sich Rainer Immensack mit den bunten Kreationen des „Architekturdoktors“. Eigentlich wollte der ehemalige Unternehmensberater seinerzeit lediglich den heimischen Balkon etwas ansprechender neu gestalten. „Verzieren, damit er ein anderes Gefühl ausstrahlt“, lacht der Hofheimer. Die Inspiration kam durch die fließenden Formen und Farben von Hundertwasser – und wurde schnell zur Leidenschaft.

Anhand unzähliger Fotos und gespickt mit witzigen Anekdoten erzählt Immensack eloquent und mitreißend von seinen Reisen durch Deutschland und ganz Europa hin zu Gebäuden, die vom Künstler gestaltet oder inspiriert wurden. So erfahren die Teilnehmerinnen, während sie die Köstlichkeiten vom üppigen Frühstücksbuffet genießen, vom Kindergarten in Wülfrath in Nordrhein-Westfalen. Die dortigen Kinder schrieben einmal an Hundertwasser mit der Bitte, er möge ihren Kindergarten umgestalten und schöner machen. Das ließ sich der Künstler nicht zweimal sagen und entwarf auf einem Bierdeckel ein architektonisches Konzept. Dieses wurde auch umgesetzt – und so kam es, dass der Kindergarten einen schmucken Zwiebelturm hat, der mit weithin glänzendem, echtem Blattgold verziert ist.

Immensack berichtet, oft sei der Künstler erst gerufen worden, „wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen war“, wenn also ein Gebäude fertiggestellt war, aber kühl und abweisend wirkte. Dann konnte Hundertwasser als eine Art Doktor die Strenge „heilen“. Leuchtende, schillernde Farben und organische, runde Formen, ebenso wie die Einbindung der Natur sind Merkmale des Künstlers, der noch heute viele zur Nachahmung inspiriert. „Vielleicht ist Hundertwasser ein Spinner gewesen“, meint der Hesse, „aber sein Werk finde ich großartig!“.

Im Juni 2022 folgt ein weiteres MOKKA Frauenfrühstück. Dann geht es um ein aktuelles, gesellschaftspolitisches Thema. Der Termin hierzu wird rechtzeitig bekannt gegeben. Das MOKKA-Frauenfrühstück ist eine Initiative des Hofheimer Familienzentrums in Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung Main-Taunus (KEB).

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